Neu im Club und sofort engagiert: Olaf Böhne ist unser Umweltbeauftragter

Lions Club Minden | 22. Januar 2023 | HH mit Verwendung des MT Artikels von Christine Riechmann
Olaf Böhne ist umweltbewsst und arbeitet anders. Nicht mit Trecker sondern mit Pferden und speziellem Gerät bestellt er seinen Acker. Er bewirtschafte den "Böhnen Hoff" eben anders und wurde als einer von zwölf in ganz Deutschland mit dem Nabu-Förderpreis "Gemeinsam Boden gut machen " auf dem Umweltfestival in Berlin ausgezeichnet. Der Bioland-Hof hat den Preis für die "vorbildliche Umstellung von konventioneller Landwirtschaft auf Ökolandbau erhalten".
Lionsfreund Olaf Böhne bei der Arbeit |

Schwerpunkt liegt auf klimaschützende Maßnahmen

Den Schwerpunkt seiner landwirtschaftlichen Arbeit legt er auf klimaschützende Maßnahmen, erläutert Böhne seinen unkonventionellen Arbeitsansatz, den er seit Oktober 2018 auf dem elf Hektar großen Hof umsetzt. Dort, am Petershäger Weg am Stadtrand von Minden, baut Bauer Böhne mit drei Mitarbeitern Gemüse und Getreide an, das er direkt ab Hof und in Biokisten vertreibt.

Olaf Böhne setzt dabei aber nicht nur auf Pferde statt Trecker, sondern auch auf einen Humus-Aufbau, bei dem Kohlenstoffdioxid aus der Luft gespeichert wird. "Das ist das Entscheidende, was uns von der konventionellen Landwirtschaft unterscheidet", so der Bio-Bauer. Dabei verrotten Pflanzen und setzen die Elemente frei, die die nächsten Pflanzen benötigen, erklärt Olaf Böhne den Prozess. "Wenn der Boden gesund ist, habe ich gesunde Pflanzen und wenn sich der Mensch davon ernährt, kann das nicht das Schlechteste sein", ist er überzeugt.

Pferde übernehmen die Zugkraft

CO2 werde auch eingespart, wenn er den Trecker, der ordentlich Abgase in die Luft puste, weitestgehend stehen lasse. Und so übernehmen auf dem Böhnen Hoff die Pferde die Zugkraft und ersetzen die motorisierten Maschinen. Ein weiterer Vorteil dabei sei, dass auf diese Weise weniger bis keine Verdichtungen im Boden entstehen würden. Der Boden könne besser Wasser speichern und CO2 aus der Luft binden. "Damit verbessern sich Fruchtbarkeit und Ertrag", sind Olaf Böhnes Erfahrungen. Durch die Pferdebewirtschaftungsweise habe der Gemüsehof seinen Ertrag um 20 Prozent steigern können.

Aber es ist nicht der Ertrag, der Böhne zu seiner Arbeitsweise gebracht hat. "Mich hat schon lange geärgert, dass doch eigentlich bereits seit den 80er Jahren über Umweltschutz gesprochen wird, sich seitdem aber nicht viel getan hat", erklärt er seine Motivation. Hinzu käme das Anwesen: "Bei diesen denkmalgeschützten Gebäuden brauche ich mit einem 300-PS-Traktor nicht anfangen, den kann ich ja nirgendwo unterstellen und abreißen darf ich nichts", führt Olaf Böhne ganz pragmatische Gründe an. Was am Anfang als Experiment gestartet sei, habe sich mittlerweile aber zu einer echten Überzeugung entwickelt. "Weil es funktioniert", so Böhne.

Das Preisgeld wird in neue Geräte investiert

Umso mehr freut sich der Bio-Bauer über die Auszeichnung für seinen Hof - auch, weil er weiß, dass es für den Preis wesentlich mehr Bewerber als Preisträger gibt. "Um zu gewinnen, benötigt man schon eine besondere Idee mit einer experimentellen Geschichte dahinter", so der Bio-Bauer. Mit dem Preisgeld will er seine Idee weiter vorantreiben. Das Geld werde er in neue Geräte aus Amerika investieren. "Die sind speziell für die Pferdearbeit entwickelt und minimieren den Kraftaufwand der Tiere und erhöhen den Komfort und die Sicherheit für den Fuhrmensch", so Böhne.

(Gekürzter und leicht geänderter Text des Mindener Tageblatt vom 04.06.2023; Redakteurin  Christine Riechmann)